Am 19. April diesen Jahres fand eine weitere Anhörung im US-Senat zum Thema UAP statt, diesmal konkret zur Arbeit des UAP-Büros AARO, wozu deren Direktor, Dr. Sean M. Kirkpatrick, Stellung nahm und auf Fragen antwortete. Die Anhörung fand im eher kleinen Rahmen statt, ohne eine größere Fragerunde und dauerte etwa eine Stunde und es gab dazu offenbar noch eine geschlossene, nicht-öffentliche Sitzung. Möglicherweise wurde darin auch über das Budget von AARO gesprochen, da es dazu in der öffentlichen Sitzung keine Äußerungen gab, obwohl das Thema in der Ankündigung mit genannt wurde. Ein Videoaufzeichnung der kompletten Anhörung findet sich am Ende diesen Beitrags, ebenso ein englisches Transkript des Eingangsstatements von Kirkpatrick. 

Update 21.01.2023: Aktuell wurde auch ein erstes Transkript der kompletten Anhörung veröffentlicht (auf Englisch), das auch am Ende unseres Beitrags zu finden ist (Dank an John Greenewald von The Black Vault). Daraus haben wir einige weitere Auszüge in einer Rohübersetzung eingefügt. Hinweis: Derartige Transkripts sind meist automatisch erzeugt, beinhalten also immer auch Fehler in der Worterkennung und Grammatik. Ggf. folgt noch ein offizielles Transkript der Anhörung.

Den Vorsitz der Anhörung hatte Senatorin Kirsten Gillibrand, die sich bekanntermaßen für die Einrichtung des UAP-Büros stark gemacht hatte. In ihrer Einleitung verwies sie auf die Bedeutung und wichtige Arbeit des Büros aufgrund vergangener Vorfälle und insbesondere mit Bezug auf den jüngsten Spionageballon aus China.

Im März gab es die Vorabveröffentlichung einer gemeinsamen Studie von Avi Loeb (Galileo-Projekt) und Sean M. Kirkpatrick (Direktor von AARO), die ein recht spekulatives Szenario thematisierte, das auf Loebs These beruht, dass der interstellare Besucher Oumuamua nicht natürlichen Ursprungs bzw. ein außerirdisches Sonnensegel gewesen sein könnte (siehe dazu unseren Blog-Beitrag). Das in der Studie angenommene Szenario geht davon aus, dass ein derartiges außerirdisches Objekt möglicherweise ein Mutterschiff sein könnte, das kleine Sonden während eines Vorbeiflugs an einem geeigneten Planeten freisetzt. Ein Konstrukt, das NASA-Missionen nicht unähnlich sei, wie Kirkpatrick ausführte.

Neben den vom Pentagon bereits erfassten und untersuchten UFO-/UAP-Sichtungen wird dabei auch auf ein zweites interstellares Objekt (IM2), das Monate vor Oumuamuas größter Annäherung an die Erde hier einschlug, Bezug genommen. Da man dabei von eher kleinen Mini-Flugobjekten ausgeht, könnten diese von Astronomen nicht bemerkt werden. Ob dann solche Minisonden für die letzten oder überhaupt UFO-Sichtungen verantwortlich gewesen sein können, erscheint uns aber dann doch auch fraglich, schaut man sich die diversen Schilderungen an und auch das, was die Meldestellen hier so gemeldet bekommen.

Künstliche Intelligenz (KI) hält zunehmend auch im Bereich der UFO/UAP-Forschung Einzug. Am Bekanntesten dürfte die KI-unterstützte Videoanalyse zur Identifizierung aufgezeichneter Objekte am Himmel sein, wie sie bspw. vom SkyCam-Projekt an der Universität Würzburg praktiziert wird. Dazu wird die Software laufend fortentwickelt und hinsichtlich der Identifizierung trainiert. Ein weiterer Einsatzbereich ergibt sich aus der Nutzung von ChatGPT bzw. entsprechender Alternativen hinsichtlich der Unterstützung mit Informationen zum UFO-Thema oder der Interaktion mit UFO-Zeugen zur möglichen Identifizierung eigener Beobachtungen.

Am 5. April fand der zweite UAP-Workshop des von Prof. Hakan Kayal geleiteten, Würzburger IFEX (Interdisziplinäres Forschungszentrum für Extraterrestrik) statt. Der erste Workshop aus dem vergangenen Jahr hatte SETI zum Schwerpunkt. Geplant sind künftig regelmäßige bzw. jährliche Workshops zum Thema UAP. Der aktuelle Workshop beinhaltete auch ausländische Gäste mit interessanten Vorträgen, so dass er auf Englisch stattfand. Ich möchte hier einen kleinen Abriss über die Inhalte des Workshops geben. 

Update: Inzwischen sind die Vorträge auf der IFEX-Webseite als Video verfügbar.

Eine neue Studie aus den USA seitens renommierter Autoren sorgt aktuell für Schlagzeilen, nicht zuletzt, da darin von einem außerirdischen Mutterschiff samt Sonden die Rede ist, was erwartungsgemäß auch zu entsprechenden Schlagzeilen führt, wie dass Experten Alien-Mutterschiffe vermuten, oder Aliens Spionageschiffe schicken etc. Die Autoren der Studie, mit dem Titel "Physical Constraints on Unidentified Aerial Phenomena" (auf deutsch: "Physikalische Einschränkungen für unidentifizierte Luftphänomene"), sind der bekannte Harvard-Astronom Avi Loeb (Galileo-Projekt) und Sean M. Kirkpatrick (UAP-Büro AARO). Darin ist von einem „Mutterschiff/Sonden-Szenario“ die Rede, das als Annahme für die weitere Betrachtung möglicher fremdartiger Objekte im Luftraum getroffen wurde. Wie wahrscheinlich ein solches Szenario ist, ist eine ganz andere Frage und auch nicht Gegenstand der Studie, die aktuell auch erst als Vorabstudie (Entwurf) vorliegt und die auch noch einer Peer-Review, also Begutachtung, unterzogen werden muss.

In einem aktuellen Blog-Beitrag thematisieren wir Bedenken hinsichtlich der Glaubwürdigkeit von AARO, aufgrund der Beteiligung von Kirkpatrick an der Studie. 

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