Warum Piloten UFOs sehen

So der Titel eines Kommentars von Don Lincoln, leitender Wissenschaftler am Fermi National Accelerator Laboratory (Fermilab in Batavia, Illinois) und Autor mehrerer wissenschaftlicher Bücher. Er bezieht sich dabei auf die jüngste Berichterstattung zu UFO-Meldungen seitens Navy-Piloten und der in dem Zusammenhang bekannt gewordenen Videos, die allgemein Aufmerksamkeit erregten. Angesichts der dabei aufgeworfenen Frage, ob es "Aliens" seien, meint Lincoln, dass es weitaus plausibler wäre, anzunehmen, dass es für die Beobachtungen eher gewöhnliche Erklärungen gibt.

Lincoln ist sich angesichts der Professionalität der Piloten sicher, dass sie tatsächlich ein nicht identifiziertes fliegendes Objekt gesehen haben, was auch kritische Forscher keineswegs bestreiten. Zu recht weist er aber darauf hin, dass die Assoziation von "nicht identifiziert" hin zu Aliens in "fliegenden Untertassen", mangels konkreter, glaubwürdiger Beweise, ein zu großer unbegründeter Sprung ist. Es fehlen materielle Artefakte, klare, eindeutige Fotos, gefangene Außerirdische oder entsprechende Leichen. Tatsächlich bedeutet "nicht identifiziert" eben genau das. Im Wesentlichen haben wir es mit Augenzeugenberichten und fragwürdigen Fotos bzw. Videos zu tun. Lincoln weist dabei völlig richtig auf die prinzipielle Unzuverlässigkeit von Augenzeugenberichten hin und merkt an, dass ein Großteil an gerichtlichen Fehlurteilen auf fehlerhaften Augenzeugenberichten beruht, die im Nachhinein durch objektive DNA-Beweise korrigiert wurden. "Im Falle eines so außergewöhnlichen Ereignisses wie der Beobachtung eines außerirdischen Raumfahrzeugs reichen Beweise von Passanten einfach nicht aus." so Lincoln.
Die Piloten können ein reales Objekt gesehen haben, das sie nicht identifizieren und erklären konnten oder es gab instrumentelle Artefakte, die im Grunde genommen auch elektronische Fehlfunktionen gewesen sein können (kurz vor den Radarkontakten wurde ein neues Radarsystem in die Flugzeuge eingebaut). Zu dem Nimitz-Vorfall vor San Diego gab es zuvor Berichte über Höhenradarkontakte von Schiffen und kurz vor der bekannten Aufnahme der Infrarotkamera eines Kampfflugzeugs gab es Berichte über etwas im Wasser oder knapp unterhalb der Wasseroberfläche. Es gab also merere Beobachtungen mehrerer Phänomene, aber nicht mehrere Beobachtungen desselben Phänomens. Lincoln stellt dazu fest, dass es "... übereilt (wäre), diese unabhängigen Beobachtungen miteinander zu verknüpfen." Er spricht da einen klassischen, argumentativen Fehlschluss an, indem nämlich mehrere zeitlich oder örtlich korrelierende Ereignisse als Kausalkette interpetiert werden. Allerdings bedeutet Korrelation nicht zwangsläufig auch Kausalität. Jeder, der sich grundlegend mit Statistik befasst hat, kennt diesen Grundsatz.

Lincoln sieht hinsichtlich des Pentagon Programms Parallelen zum früheren Projekt Blue Book, und dass es bei beiden vorrangig um die Aufklärung und Identifizierung möglicher militärischer Bedrohungen anderer Staaten im eigenen Luftraum ging (Erkennen, was sich im eigenen Luftraum bewegt). "Die Enthüllung des Advanced Aerospace Threat Identification Program macht deutlich, dass es sich im Grunde um eine neue Inkarnation des Project Blue Book handelte. Berichte über Lichter am Himmel von nüchternen und gut gemeinten Militärpiloten mussten verstanden werden. Während die wahrscheinlichste Ursache eine fehlerhafte Instrumentierung, ein Pilotenfehler oder einfach falsch identifizierte häufige Phänomene sind, lohnt es sich offensichtlich, sie zu untersuchen. Immerhin könnten zumindest einige der Berichte interessant sein."

Aber auch wenn ein Besuch von Außerirdischen derzeit eher unwahrscheinlich ist, "sollten wir diese Möglichkeit weiter untersuchen, solange die geringste Wahrscheinlichkeit besteht, dass es Flugobjekte gibt, deren Fähigkeiten über die der Menschheit hinausgehen. Wenn diese Objekte real sind und sich tatsächlich so bewegen, wie die Piloten es meldeten, ist dies eine Sache, über die jedes Militär Bescheid wissen möchte, da es eine ihrer Hauptaufgaben ist, sich der glaubhaften Bedrohungen bewusst zu sein." so Lincoln weiter und befürwortet, dass die aktuellen Berichte deshalb auf jeden Fall untersucht werden sollen. Lincoln schließt damit, dass er aber auch "sehr überrascht (wäre), wenn sich herausstellen würde, dass die Berichte alles andere als gewöhnlich sind." Sofern man einen außerirdischen Ursprung für denkbar hält, sollte man auch das SETI-Programm zur Suche nach außerirdischen Zivilisationen anhand künstlicher Funksignale angemessen finanzieren. Lincoln bezweifelt auch die Notwendigkeit für eine fortgeschrittene außerirdische Zvilisation, sich mit Flugkörpern in unmittelbarer Nähe von Militäreinrichtungen oder Kraftwerksankagenzu bewegen, wie vielfach auch behauptet, und würde eher von fortgeschrittenen Methoden der Fernaufklärung aus dem Orbit ausgehen, die wir selber bereits einsetzen.

Den Kernaussagen des Kommentars, dass man von tatsächlichen Beobachtungen ausgehen könne, die auch untersucht werden sollten, man aber gleichzeitig Beobachtungen "nicht identifizierter" Objekte im Luftraum nicht mit Aliens und außerirdischen Raumschiffen gleichsetzen dürfen, können wir uns anschließen. Das Thema möglicher Radarartefakte bzw. Fehlfunktionen wurde bereits im Zusammenhang mit den Radarbeobachtungen thematisiert, ebenso wie Erklärungsmöglichkeiten bzgl. der verbreiteten Infrarotvideos.

Ergänzend möchten wir zum Thema Pilotensichtungen noch auf zwei weitere Punkte eingehen, die Frage nach der Zuverlässigkeit von Pilotensichtungen und entsprechende Reportingsysteme.

Sind Augenzeugenberichte von Piloten zuverlässiger als andere?

Bei der Beurteilung einer UFO-Sichtung stellt sich immer die Frage nach der Zuverlässigkeit der Zeugenaussage. Manche UFO-Forscher sind hier der Ansicht, dass der Beruf ein wichtiger Faktor bei der Beurteilung sei und schätzen die Zuverlässigkeit eines Menschen als Zeugen auch nach seinem Status ein. Demnach wären bspw. Hochschulausbildung und eine entsprechende berufliche Stellung ein Plus an Zuverlässigkeit, so bspw. auch bei Piloten. Das zeigt sich insbesondere bei Forschen, die sich auf Fallkataloge bestimmter Berufsgruppen konzentrieren und diese hervorheben. Allerdings beruhen solche Annahmen weitgehend auf Vermutungen. Erkenntnisse aus der forensischen Zeugen- und Aussagepsychologie zeigen dagegen die prinzipielle Unzuverlässigkeit von Zeugenaussagen, unabhängig von Beruf oder Qualifikation. Das Problem bei Untersuchungen von UFO-Sichtungsberichten ist, dass wir in der Regel den Zeugen nicht näher kennen und eine individuelle Prüfung der Zuverlässigkeit auch mangels Ressourcen nur bedingt durchführen können. Eine Nebenrolle spielt das bei Sichtungsberichten mit ausreichenden Indizien für eine herkömmliche Erklärung. Der britische UFO-Forscher Isaac Koi hat auf seiner Webseite dem Thema "Glaubwürdige Zeugen" ein eigenes Kapitel gewidmet, auf das wir uns hier auszugsweise und sinngemäß beziehen.

Der Mythos des besonders zuverlässigen Zeugen beschreibt Personen, die sich aufgrund ihres Berufs oder ihrer Ausbildung wahrscheinlich nicht irren, egal was sie berichten. In der Regel werden hier Wissenschaftler, Polizisten, Piloten, Astronomen oder Militärangehörige genannt, und es wird davon ausgegangen, dass ihre Berichte zuverlässiger sind als die anderer Berufsgruppen. Aus einer allgemeinen Sicht erscheint dies sogar verständlich und vor Gericht dürfte bei einer Zeugenaussage die berufliche Qualifikation bzw. Reputation sicherlich mit in die richterliche Beurteilung einfließen. Wir gehen im Allgemeinen davon aus, dass hochbezahlte Fachkräfte weniger dazu neigen, Unwahrheiten zu sagen als andere. Wir erwarten auch, dass Angehörige bestimmter Berufe aufgrund ihrer Ausbildung (z. B. in Bezug auf die Beobachtung oder das Erstellen von Notizen bei Polizisten, Kenntnis von Himmelsobjekten bei Astronomen) oder aufgrund von Qualifikationen, die für den Eintritt in diesen Beruf erforderlich sind (z. B. besondere Sehkraft), bessere Zeugen seien.Tatsächlich gibt es aber in der ufologischen Literatur einen bemerkenswerten Mangel an Studien und Diskussionen darüber, warum bestimmte Berufe oder Qualifikationen eine Person wahrscheinlich zu einem besseren UFO-Zeugen machen. Der amerikanische UFO-Forscher Allen Hendry hat dazu kritisiert, dass keine direkten Experimente von Ufologen durchgeführt wurden. An dieser Stelle möchten wir auf ein tatsächlich durchgeführtes, interessantes allgemeines Wahrnehmungsexperiment unter Federführung der GEP im Jahr 1988 hinweisen. Ansonsten ist der Grad der Zuverlässigkeit auch immer situativ zu bewerten, in welcher Situation befand sich der Zeuge zum Zeitpunkt der Beobachtung, befand er sich unter Stress, war er allein oder mit anderen Zeugen zusammen, die sich ggf. auch gegenseitig beeinflussen können, wie lange ist die Beobachtung her, da sich Erinnerungen mit zunehmender Zeit verändern, oder hat der Zeuge spezifische Überzeugungen oder Erfahrungen, die zu einer bestimmten Interpretation des Gesehenen führen und seine Wahrnehmung beeinflussen.

Der amerikanische Astronom und UFO-Forscher J. Allen Hynek hat im Rahmen seiner Beteiligung am Projekt Blue Book eine Auswertung zu Berufsgruppen bei Fehlinterpretationen erstellt. Zu seiner eigenen Überraschung lieferten Piloten die häufigsten Fehlinterpretationen. Am besten schnitten hier Techniker bzw. Ingenieure ab. In einer weiteren, von Hendry erstellten, Auswertung lieferten Polizisten (bzw. Mitarbeiter von Strafverfolgungsbehörden) die meisten Fehlinterpretationen. Piloten schnitten hier am besten ab, allerdings mit einer noch relativ hohen Fehlerquote von 75%, was nach Hendry auch kein Aushängeschild sei. Hynek stellt dazu fest, dass man berufliche Qualifikationen und Fähigkeiten nicht auf ein anderes Gebiet übertragen könne. Das bedeutet aber nicht, dass bspw. Piloten schlechte Beobachter sind, aber Menschen aller Berufsguppen sind anfällig für Fehlwahrnehmung und -interpretation, wenn sie mit etwas konfrontiert werden, das sie nicht kennen und mit dem sie nicht vertraut sind.
Der britische Untersucher Gary Anthony verweist auf einen Artikel mit dem Titel "Visuell-räumliche Fähigkeiten von Piloten", das sich auf gemeinsame Experimente von Piloten der US-Luftwaffe und Kontrollpersonen bezieht und wonach Piloten überwiegend nicht besser abschnitten als Nicht-Piloten. ("Visual-Spatial Abilities Of Pilots" aus dem Journal of Applied Psychology, 1993, Vol 78, Nr. 5, (S. 763-773)). In einem Artikel von Dr. Robert Buckhout, Direktor des "Center for Responsive Psychology" am Brooklyn College der City University in New York, heißt es: "Untersuchungen, die ich mit Flugbesatzungen der Luftwaffe durchgeführt habe, bestätigen, dass auch hochqualifizierte Personen unter Stress zu schlechteren Beobachtern werden." (Robert Buckout, "Eyewitness Testimony", Scientific American, Dezember 1974, S. 23.). Ein prinzipielles Problem dürfte auch sein, relevante visuelle Merkmale von einem Flugzeug aus zu beurteilen, aufgrund der Verringerung der visuellen Referenzen in der Luft (z. B. auf andere Objekte in der Nähe, mit denen Vergleiche durchgeführt werden können). Fälle aus der Vergangenheit zeigen zudem, dass es seitens Piloten bereits zu Mißverständnissen und Fehlinterpretationen bei der Beobachtung herkömmlicher Erscheinungen kam, wie bspw. mit Venus, Meteore oder auch Polarlichtern.

Die unterschiedlichen Ergebnisse zeigen auch die Schwierigkeit, die Zuverlässigkeit an Berufsgruppen festmachen zu wollen. Wenngleich die genannten Auswertungen auch der Kritik unterliegen und diskutiert werden, halten wir die Grundaussage daraus als gültig. Die nachfolgend dargestellten Auswertungen erschienen in Hyneks UFO Report und Hendrys UFO Handbook.

Abschließend möchte wir dazu Isaac Koi aus seinen Ausführungen zitieren: "Die spärliche Erhebung und Berücksichtigung relevanter objektiver Daten erschwert es (...), eindeutige Schlussfolgerungen zu ziehen. Zusammenfassend scheint mir, dass die berufliche Tätigkeit der Zeugen von den meisten Ufologen als Kriterium für die Auswahl der besten UFO-Fälle erheblich überbewertet wird. Die Beweise belegen nicht überzeugend, dass beispielsweise Piloten oder Polizisten weniger IFOs melden als andere Zeugen. Wenn man jedoch überlegt, ob die Mitglieder bestimmter Berufe im Allgemeinen 'bessere' Beweise liefern als der durchschnittliche UFO-Zeuge, stellt sich die Frage: 'Besser' als was? Wenn es darum geht, Astronomen und andere Wissenschaftler davon zu überzeugen, die UFO-Sichtungen von Wissenschaftlern und Astronomen ernst zu nehmen, ist es möglicherweise wertvoller, ihnen Einzelheiten zu solchen UFO-Sichtungen zu präsentieren, als dies allein aufgrund ihres vermeintlichen Beweiswerts nahegelegt wird. Letztendlich sind Wissenschaftler nur Menschen und legen daher möglicherweise einen überhöhten Wert auf ihre Wahrnehmungsfähigkeiten und die ihrer Kollegen. Wenn Ufologen wollen (was viele erklären), dass Wissenschaftler sich mit Ufologie befassen, dann scheinen Zusammenstellungen von Sichtungen von Wissenschaftlern und Astronomen ein nützliches Werkzeug für ufologische Befürworter zu sein. Leider waren Zusammenstellungen solcher Sichtungen tendenziel weniger beliebt als Datenbanken mit Sichtungen von Piloten und Polizeibeamten."

Nicht zu verwechseln mit der Zuverlässigkeit ist die Glaubwürdigkeit, also die Frage eines bewussten Schwindels, die in den wenigsten Fällen eine Rolle spielt, abgesehen vielleicht bei vermeintlich sensationellen Fotos oder Videos, wo Fakes durch die digitalen Möglichkeiten zunehmen. Wenn die Zuverlässigkeit diskutiert oder kritisiert wird, dann nicht, weil man an der Glaubwürdigkeit des Zeugen an sich zweifelt.

Spezielle (Berufsgruppen-)Reportingsysteme für UFO-/UAP-Sichtungen

Im Zuge der vermeintlich höheren Zuverlässigkeit bestimmter Berufsgruppen ist es wenig überraschend, dass es auch spezielle Reportingsysteme gibt, in denen Angehörige dieser Berufsgruppen eigene Beobachtungen erfassen können, die dann in einer Datenbank gesammelt werden. Betreiber solche Datenbanken sehen die darüber gesammelten Berichte gerne als beste Beweise für einen anomalen, vorzugsweisen extraterrestrischen, Hintergrund des UFO-Phänomens. Leider ist oft unklar, inwieweit bei den gesammelten Berichten eine Untersuchung stattgefunden hat oder ob die Berichte lediglich gesammelt werden. Da teilweise auch anonym Berichte abgegeben werden, können hier die prinzipiell wichtigen Zeugenbefragungen, auch zur Klärung offener Fragen, nicht durchgeführt werden. Die Systeme bieten teilweise auch Auszüge aus den erfassten Berichten, so dass man sich auch eine eigene Meinung darüber bilden kann.

Die bekannteste Datenbank dürfte das vom amerikanischen UFO-Forscher Richard F. Haines gegründete "National Aviation Reporting Center on Anomalous Phenomena" (NARCAP) sein, von dem es auch einen deutschen Ableger gibt, der derzeit allerdings nicht online ist. NARCAP wendet sich an Piloten und Flugpersonal, die hier Beobachtungen und Vorfälle mit nicht identifizierten atmosphärischen Phänomenen (Unidentified Aerial Phenomena, UAP) erfassen können. Auf der Seite können diverse Berichte und Studien heruntergeladen werden. Nähere Angaben zu den erfassten Sichtungen finden sich jedoch nicht.

Eine weitere bekannte Datenbank ist die britische "The PRUFOS Police Database" (Police Reporting UFO Sightings), des britischen Ufologen Gary Heseltine, der explizit die angeblich besondere Beweiskraft von Berichten bestimmter Berufsgruppen hevorhebt: "The best evidence for UFOs as extraterrestrial in origin is based on the high calibre witness categories" und u.a. auf Polizisten, Piloten, Radarbeobachter, Militärangehörige und Wissenschaftler verweist. Auf der Seite finden sich Beschreibungen von Sichtungen von Polizisten, die größtenteils als Sammlung von Berichten aus der Presse, Literatur und den freigegebenen MOD-Akten angelegt sind. Eine direkte Erfassung über die Webseite ist nicht möglich und inwieweit in den genanten Fällen auch Untersuchungen stattgefunden haben, ist unklar. Als reine Berichtssammlung haben solche Datenbanken aus wissenschaftlicher Sicht wenig Aussagekraft.

Ferner existieren Fallkataloge einzelner Gruppen oder Forscher mit unterschiedlichen Schwerpunkten, auch zu Vorfällen im Luftraum bzw. aufgrund von Pilotenberichten, wie der AirCat-Katalog des Italieners Marco Orlandi von der Gruppe CISU oder der Aircraft/UFO Encounters File von Dominique Weinstein. Die französische Seite RR0 ("R.R. Zéro") enthält eine Übersicht einschlägiger Fallkataloge. Diese sind aber nicht immer aktuell oder werden beständig gepflegt.

Neben diesen der UFO-Szene entstammenden Datenbanken gibt es auch ganz offizielle Datenbanken, die bspw. Luftraumzwischenfälle erfassen und auswerten. Solche Systeme existieren vorwiegend auf staatlicher Ebene und werden von zivilen und militärischen Experten betrieben. Ein Beispiel ist das britische UK Airprox Board (UKAB), das Nahbegegnungen von Flugzeugen mit anderen Objekten im Luftraum erfasst und hinsichtlich Sicherheitsrisiken (Kollisionsgefahren) untersucht und auswertet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf eher kleine unbemannte Luftfahrzeuge (small unmanned air systems, SUAS), die in solche Vorfälle verwickelt sind, wie Drohnen oder Ballons. Daneben findet sich auch eine Kategorie für "unknown objects", deren Herkunft nicht eindeutig bestimmbar ist ("unable to determine the nature of the object"). Auf der UKAB-Seite können umfangreiche Berichte und Zusammenstellungen abgerufen werden. Michael Hudson von der britischen UFO-Organisation BUFORA hat aus diesen Daten eine Exceltabelle erstellt, in der die Vofälle mit Unbekannten Objekten enthalten sind.

Die nachfolgende Grafik aus dem letzten Jahresreport 2017 zeigt die Entwickkung der Vorfälle für die Jahre 2010 bis 2017.

Grundsätzlich befürworten wir eine systematische und strukturierte Erfassung von UFO-Sichtungen in Datenbanken. Diese muss aber wertneutral sein und nicht von vorneherein eine manipulative Selektion vornehmen. Auch müssen reine Sammlungen von Berichten als solche erkennbar und von qualifiziert untersuchten und klassifizierten Sichtungen getrennt sein, damit keine Vermischung stattfindet, die zu falschen Schlussfolgerungen führen kann. Auf deutscher Seite existiert eine allgemein zugängliche UFO-Datenbank, in der sich eigene Beobachtungen erfassen und vorhandene Sichtungen und Statistiken abrufen lassen.

Quellen:
Why pilots are seeing UFOs
Keep looking for UFOs
Qualitative criteria: Credible witnesses
The ability of eyewitnesses
Wahrnehmungspsychologische Aspekte bei UFO-Sichtungen (GEP, PDF)
NARCAP
PRUFOS
Aircraft/UFO Encounters File
Catalogues de cas (Liste von Fallkatalogen, französisch)
UK Airprox Board
Airprox Reports
UKAB Unknown Objects Reports (Excel)
Deutsche Online UFO-Datenbank

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