Einen ganz eigenen Blickwinkel auf das UFO-Phänomen hat die forensische Psychologie, ohne Interpretationen oder Spekulationen hinsichtlich einer physikalischen, objektbezogenen Natur des Phänomens. Von besonderem Interesse ist dabei, dass der Untersuchungsgegenstand der forensischen Psychologie mit dem, nach wie vor, wesentlichen Untersuchungsgegenstand der UFO-Forschung identisch ist, nämlich dem Augenzeugen und der Beurteilung von Zeugenaussagen. Die umfassende Forschung und die Erkenntnisse daraus bieten eine wichtige Grundlage auch für die praktische UFO-Forschung, wenn es um die Beurteilung von UFO-Sichtungserfahrungen geht. Und obwohl die Erkenntnisse aus der Forschung allgemein zugänglich sind, werden sie noch viel zu wenig berücksichtigt. Ein aktueller Versuch, dem entgegenzuwirken, ist das neu erschienene Kompendium über die Zuverlässigkeit von UFO-Zeugenaussagen, in dem 60 Autoren aus 14 Ländern auf 711 Seiten den Forschungsstand in Verbindung mit dem UFO-Phänomen dokumentieren. Die Verbindung zwischen der Forensischen Psychologie und dem UFO-Phänomen zeigen aber auch Psychologen aus diesem Fachbereich, die sich direkt auch mit dem UFO-Phänomen und psychologischen Aspekten bei UFO-Augenzeugen befassen, wie bspw. Dr. Matthew J. Sharps von der kalifornischen Universität in Fresno, der sich im Rahmen seiner Forschungen zur kognitiven Psychologie immer wieder auch Zeugen außergewöhnlicher Erfahrungen widmet. Auf seinem Blog The Forensic View auf Psychology Today publiziert er auch dazu regelmäßig.

"Ich würde gerne glauben, dass sie wahr sind. Aber ich kann es nicht, bis mir jemand die echten Beweise zeigt" (Scott Kelly).

Bei dem kürzlichen öffentlichen Meeting der NASA zu deren UAP-Studie war auch der ehemalige NASA-Astronaut Scott Kelly Teil des Panels, der sich während der Veranstaltung auch zu Wort meldete. Kelly ist kein Unbekannter, war er doch Kampfpilot, Space Shuttle-Pilot und Kommandant der ISS.

Während der Veranstaltung meldete er sich zu Wort und berichtete von eigenen Erfahrungen und den Täuschungsmöglichkeiten, denen auch Astronauten und Piloten unterliegen können. Dazu gab er ein eigenes Erlebnis während eines Einsatzes in einer F-14 an, bei dem sein Co-Pilot dachte, dass sie an einem UFO vorbei geflogen wären. Nachdem sie umdrehten, um nachzusehen, stellte es sich als ein „Bart Simpson“-Ballon heraus.

Es gibt zu wenige gut dokumentierte UFO-Berichte, eine mangelhafte Datenqualität und Instrumente, die derzeit nicht für die Erfassung der gesuchten Phänomene geeignet sind. Die vorhandenen Daten und Zeugenaussagen reichen somit nicht aus, um derzeit schlüssige Beweise für die Natur und den Ursprung jedes einzelnen Ereignisses zu liefern, „wir brauchen bessere Daten“. Das war die zentrale Schlussfolgerung des öffentlichen Meetings der unabhängigen NASA UAP-Arbeitsgruppe UAPIST („Unidentified Anomalous Phenomena Independent Study Team“) am 31. Mai 2023, das im NASA Livestream mitverfolgt werden konnte. Im Anschluss gab es noch eine Pressekonferenz, die per Audiostream übertragen wurde. Am Ende des Beitrags findet sich das YouTube-Video der NASA vom kompletten Meeting.

Wie ist das Interesse an UFOs in (US-)akademischen Kreisen, was weiß man darüber und was denkt man dort über das Thema? Was hält man von den aktuellen Entwicklungen im Rahmen der Regierungsinitiative und wie bewertet man die journalistische Berichterstattung? Wie bewertet man die akademische (eigene) Beteiligung an der UFO-Forschung? Gibt es eigene Sichtungserfahrungen?

Diesen und weiteren Fragen wollte eine neue Studie der University of Louisville in Kentucky nachgehen und startete eine Umfrage an US-amerikanischen Universitäten. Insgesamt wurden knapp 40.000 Lehrkräfte und ranghohe Akademiker an 144 Universitäten angeschrieben, darunter Physiker, Astronomen, Ingenieure, Natur- und Geisteswissenschaftler, um an einer Onlineumfrage teilzunehmen, die u.a. die oben genannten Frage umfasste.

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