SETA - Spurensuche nach dem extrasolaren Monolithen
Als das Akronym SETA (Search for ExtraTerrestrial Artifacts/Suche nach extraterrestrischen Artefakten) 1983 erstmals Erwähnung fand, waren alle bisherigen vier offiziellen (erfolglosen) Suchläufe nach außerirdischen Artefakten bereits wieder Vergangenheit. Seither ist es ruhig geworden um SETA. Doch nach Jahren der Stagnation und Resignation mehren sich wieder die Stimmen, die verstärkt für eine Suche nach extraterrestrischen Artefakten innerhalb und außerhalb unseres Sonnensystem plädieren.
In der sechsteiligen Arikelserie "SETA - Spurensuche nach dem extrasolaren Monolithen" auf Telepolis behandelt der Autor Harald Zaun alle Aspekte der Suche nach extraterestrischen Artefakten innerhalb und außerhalb des Sonnensystems sowie ebenso das Thema Superzivilisationen und deren mögliche Spuren, wie Dyson-Sphären und die Xenoarchäologie.
Teil 1: Die geistigen Väter von SETA
Sofern technologisch hochstehende fremde extraterrestrische Kulturen zur Kontaktaufnahme materiell-stoffliche Artefakte in ausgewählten Sternsystemen deponieren und diese nicht absichtlich tarnen, sollten solche nach Ansicht der SETA-Befürworter in unserem System auch zu finden sein. Wie in Arthur C. Clarkes Kurzgeschichte "The Sentinel" und "2001 - Odyssee im Weltraum" beschrieben, könnte die interplanetare Botschaft sogar im grauweißen Sand des Mondes vergraben sein …
Teil 2: Aktive und passive Alien-Artefakte im Sonnensystem und die Suche nach ihnen
Dass eine verstärkte Suche nach extraterresrischen Artefakten durchaus Sinn macht, lehrt der Blick in die kurze SETA-Historie. Schließlich waren die bisherigen "Observationen" nicht mehr als vorsichtige erste Gehversuche auf neuem Terrain. Mithilfe der heute zur Verfügung stehenden Technik und den neuen Beobachtungsmethoden jedoch könnten die SETA-Wissenschaftler in Zukunft bei der Fahndung nach Relikten von Aliens einen gewaltigen Sprung nach vorne machen.
Teil 3: Aktive Artefakte in extrasolaren Gefilden
Einige SETA-Anhänger sind im besten Star-Trek'schen Sinn in Raumbereiche vorgedrungen, die noch nie zuvor ein Auge derart genau studiert hat. Von Optimismus und Science-Fiction-Fantasien beseelt, nahmen bis dato mehrere unverbesserliche Idealisten nicht nur ausgewählte Regionen in unserem Sonnensystem mit hochmodernen Sternwarten Photon für Photon unter die Lupe, sondern auch den sonnennahen interstellaren Raum. Die von ihnen anvisierten Zielobjekte muten höchst futuristisch an: aktive außerirdische Artefakte und Alien-Sonden. Einige verwegene Forscher waren sich sogar nicht zu schade, nach lichtschnellen Raumschiffen zu suchen, um diese beim "Flug" in flagranti zu erwischen.
Teil 4: Dyson-Sphären und Superzivilisationen im Fadenkreuz
Als das Akronym SETA (Search for ExtraTerrestrial Artifacts) 1983 erstmals auftauchte, ahnte seinerzeit noch keiner, dass eines Tages hierzu auch so genannte Dyson-Sphären zählen würden. Doch neben der Suche nach dem klassischen Monolithen, der Fahndung nach passiven und aktiven Artefakten innerhalb und außerhalb des Sonnensystem, haben seriöse Forscherteams ihre Fühler noch tiefer ins All gestreckt und schon mehrfach nach Superzivilisationen vom Typ II der Kardaschow-Skala gesucht. Diese wären nach dem Kalkül der SETA-Forscher durchaus in der Lage, ihren Mutterstern mit einem künstlichen Ring oder einer Schale zu ummanteln, um die heimische stellare Energie zu (fast) 100 Prozent zu nutzen. Da ein Artefakt dieser Machart starke Infrarotstrahlung emittiert, könnten andere Zivilisationen solche Zeugnisse der hohen Astroingenieurskunst indirekt nachweisen. Sogar der Homo sapiens kann dies mit der gegenwärtig ihm zur Verfügung stehenden bescheidenen Technik.
Teil 5: Weltraumkolonien, Kunstplaneten und Astro-Magier im Fokus
Dyson-Sphären sind fiktive hochtechnologische Gebilde, die Superzivilisationen vom Typ II der Kardaschow-Skala konstruiert haben könnten, um die Energie ihres Heimatsterns vollends zu speichern und zu nutzen. Doch nicht nur um ferne Sonnen rotierende künstliche Ringe, Schalen, Blasen, sondern auch überschüssige Infrarotstrahlung, emittiert von fernen Weltraumkolonien oder riesigen Raumstationen, sind nach Ansicht von Wissenschaftlern mit dem gegenwärtigen Instrumentarium ebenso auffindbar wie artifizielle Kleinplaneten oder andere gigantische Mega-Konstruktionen im All. Hierbei könnte die von den Planetenjägern angewandte Transit-Technik helfen. Und wer die Tatkraft außerirdischer Astroingenieure vom Typ III der Kardaschow-Skala dokumentieren will, könnte deren stellare oder galaktische Kunstwerke mit dem zurzeit operierenden Teleskopen und bekannten Suchmethoden indirekt, bisweilen sogar direkt beobachten.
Teil 6: Die Stunde der Xenoarchäologen
Bereits 1938 erzählte der englische Schriftsteller John Wyndham in seiner Science-Fiction-Novelle "The Last Lunarians" in Form eines fiktionalen Reports von einer archäologischen Mission zum Mond. In seiner legendären Kurzgeschichte "The Sentinel" machte Arthur C. Clarke den Sprung auf die nächste Ebene und legte den literarischen Grundstein für eine in der SETI-Forschung bislang unbekannte Teildisziplin, die sich inoffiziell Mars SETA oder Lunar SETA nennt. Ihre Anhänger glauben, dass technologisch hochstehende extraterrestrische Kulturen zur Kontaktaufnahme materiell-stoffliche Artefakte auf dem Mars und im grauweißen Mondsand platziert oder vergraben haben könnten. Um dies zu beweisen, haben Wissenschaftler Fotos vom Mars und Mond, aufgenommen von Forschungssonden, dokumentiert und ausgewertet - und dabei sogar verdächtige Strukturen ausgemacht, die Artefakte sein könnten. Mit Teleskopen observieren sie derweil das größte Objekt ihrer Begierde kontinuierlich: den Mond. Doch mit Blick auf den Erdtrabanten müssen sie den größten Datenberg noch abtragen. Dabei könnten sie Überraschendes zutage fördern …
Daneben erschien vom selben Autor ein weiterer Artikel zum verwandten Thema SETI (Search for extra terrestrial Intelligence/Suche nach extraterrestrischer Intelligenz) anlässlich der vom SETI-Institut ins Leben gerufenen SETICon II, die 2012 in Santa Clara (Kalifornien) stattfand, ebenso auf Telepolis.
Lockruf der außerirdischen Superzivilisationen
Photo: NASA