Nicht nur im britischen Parlament war der UAP-Bericht des Pentagons ein offizielles Thema, auch in Dänemark kam es zur Sprache. So gab die dänische Verteidigungsministerin Trine Bramsen am 02. Dezember 2021 eine schriftliche Stellungnahme auf die Anfrage eines Abgeordneten hin ab.
Den Vorgang hat der dänische UFO-Forscher Ole Henningsen von der SUFOI zusammengestellt und freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Die Anfrage wurde am 10. November 2021 vom verteidigungspolitischen Sprecher der konservativen Partei Niels Flemming Hansen gestellt und hatte folgenden Wortlaut:
Im Juni 2021 gab das US-Verteidigungsministerium bekannt, dass es nicht weniger als 143 Flugobjekte beobachtet hat, die nicht erklärt werden konnten. Das Pentagon gibt an, dass es physische Flugobjekte beobachtet hat, die sich in mehreren Fällen auf eine Weise bewegten, die nicht erklärt werden konnte. In 80 Fällen wurden die Objekte mit mehreren Überwachungsmethoden gleichzeitig beobachtet, zum Beispiel mit Radar. Das Pentagon erklärt, dass diese Phänomene ein Sicherheitsrisiko darstellen können.
Kann der Minister mitteilen, ob die dänischen Streitkräfte in den letzten zehn Jahren ähnliche Phänomene beobachtet haben entweder im dänischen Luftraum oder im Ausland beobachtet haben, und kann der Minister ferner mitteilen, ob solche Phänomene technische Überwachung wie Radar oder ähnliches dokumentiert wurden, und ob der Minister die Ansicht des die Ansicht des Pentagons teilt, dass solche Phänomene eine Bedrohung für die Sicherheit darstellen können?
Die Verteidigungsministerin gab daraufhin schriftlich die folgende Stellungnahme dazu ab:
In Beantwortung dieser Anfrage hat das Verteidigungskommando erklärt, dass während des fraglichen Zeitraums keine Berichte über Vorfälle registriert wurden, weder visuell oder über Radarsysteme, die fliegende Objekte betreffen, deren Verhalten und Herkunft ungeklärt waren.
Das Verteidigungskommando hat ferner erklärt, dass zivile Anfragen an die Scandinavian UFO Information weitergeleitet werden, an die alle vorhandenen Dokumente des Verteidigungskommandos 2009 freigegeben wurden.
Das Verteidigungskommando hat erklärt, dass Flugobjekte, deren Flughöhe, Absicht und Herkunft nicht bekannt sind, theoretisch ein Risiko für die allgemeine Sicherheit des Luftverkehrs darstellen können, weshalb wir nicht ausschließen können, dass unidentifizierte Flugobjekte eine Bedrohung für die Sicherheit darstellen könnten.
Kurz gesagt: Man kann nicht ausschließen, dass unidentifizierte Flugobjekte theoretisch eine Gefahr für die Flugsicherheit darstellen können, hat aber bislang keine derartigen Vorfälle registriert. Dies gleicht den Aussagen des britischen Verteidigungsministeriums in der UFO-Debatte im Oberhaus, wonach man ebenso keine derartigen Vorfälle vorliegen hat, die eine solche Bedrohung annehmen lassen. Ebenso wurden alle früheren Dokumente zu diesem Thema an die SUFOI freigegeben. Fairerweise soll erwähnt werden, dass nicht alle Länder zu derselben Schlussfolgerung gelangen. Wie bspw. Edoardo Russo von der italienischen CISU dazu mitteilte, bestätigt das italienische Militär UFO-Sichtungen und veröffentlicht nachwievor Unterlagen zu solchen Berichten.
Bemerkenswert ist auch die explizite Erwähnung der Weiterleitung ziviler Anfragen bzw. Sichtungsmeldungen zum UFO-Thema an die dänische UFO-Gruppe SUFOI, die bereits seit 1957 UFO-Sichtungen auf einer wissenschaftlich-kritischen Basis untersucht und eine anerkannte Reputation auf diesem Gebiet hat. Empfehlenswert sind hierzu deren englischsprachigen Texte. Allerdings sind auch hierzulande die bekannten Forschungsgruppen CENAP und GEP Anlaufstellen seitens diverser Stellen, wie Flugsicherheit, ESA oder Sternwarten, bei zivilen UFO-Anfragen bzw. Sichtungsmeldungen.
Die Stellungnahme der Verteidigungsministerin war auch Gegenstand diverser Schalgzeilen in der dänischen Presse:
Hier die englischsprachige Zusammenstellung von Ole Henningsen: